Laute & Chitarrone
Bernhard Reichels Repertoire umfasst Musik von 1550 bis 1850 auf dem entsprechenden Instrumentarium - von Renaissance- und Barocklaute, über die Theorbe und Arciliuto, bis zur Barock- und romantischen Gitarre.
Sein besonderes Interesse gilt Musik der Spätrenaissance und des Frühbarock, sowohl in Fragen der historischen Interpretationspraxis, als auch im Zusammenhang mit den bildenden Künsten, der Literatur und der Philosophie dieser Epoche.
Als Resultat dieser Beschäftigung leitet er das Projekt „Musica getutscht“.
Als Solist und Kammermusiker konzertierte er in ganz Europa und Asien und wirkte an zahlreichen Rundfunk-, TV- und CD- Aufnahmen für u.a. den ORF, den Deutschlandfunk Kultur, den MDR und den NDR, als auch für Labels wie CPO, Audite und CovielloClassics, mit.
Als Generalbassspieler kooperierte er u.a. mit der „Deutschen Kammerphilharmonie Bremen“, den „Bielefelder Philharmonikern“, dem „Ensemble Schirokko“, dem „Göttinger Barockorchester“, dem „Klangforum Heidelberg“, dem „BarockWerk Hamburg“, „la festa musicale“, dem „Elbipolis Barockorchester“, „Cantus Thuringia“, unter Dirigenten wie Alessandro Quarta, Alfredo Bernadini und Rinaldo Alessandrini.
Mit Musiker*innen wie u.a. Emma Kirkby, Daniel Sepec, Michael Schneider und Mechthild Karkow gab er Konzerte bei Festivals und Veranstaltern wie dem „Beethovenfest Bonn“, den „Musikfestspielen Potsdam Sanssouci“, der „Styriarte Graz“, dem „Festival Oude Muziek Utrecht“, „Musica Antiqua Bruges“, der „Residenzwoche München“, dem „Wittenberger Renaissance Musikfestival“, den Telemanngesellschaften in Magdeburg und Frankfurt, dem Händel– Haus in Halle uvm.
2015 war er Stipendiat der Oscar- und Vera-Ritter-Stiftung, 2022 erhielt er ein Stipendium der Deutschen Orchester-Stiftung. Mit dem Ensemble „La Tabatiere“ gewann er 2021 den Titel „Rheinsberger Hofkapelle“ und ist 2023 Artist in Residence im Schloss Weissenbrunn.
Als Dozent gab er Kurse an der Hochschule für Künste Bremen und der Folkshögskola in Framnäs/Schweden.
Bernhard Reichel wurde in Wien/Österreich geboren und erhielt seinen ersten Gitarrenunterricht bei Gerhard Löffler an der Musikschule Wien und als Jungstudent an der Konservatorium Wien Privatuniversität bei Susanna Löffler. Seine Studien setzte er an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in der Klasse von Prof. Thomas Müller- Pering und bei Prof. Joachim Held an der Akademie für Alte Musik, Bremen fort. In Weimar erhielt er seinen ersten Lautenunterricht bei Björn Colell.
Während seines Studiums besuchte Bernhard Reichel zahlreiche Meisterkurse u.a. regelmäßig bei Paul O`Dette.
Bernhard Reichel's repertoire includes music from 1550 to 1850 on the corresponding instruments - from Renaissance and Baroque lutes, to the theorbo and archlute, to the Baroque and Romantic guitar.
He has a particular interest in late Renaissance and early Baroque music, both in terms of historical performance practice and in connection with the visual arts, literature, and philosophy of that era. As a result of this interest, he is artistic director of the ensemble 'Musica getutscht.'
As a soloist and chamber musician, he has performed throughout Europe and Asia and has participated in numerous radio, TV, and CD recordings for organizations such as ORF, Deutschlandfunk Kultur, MDR, and NDR, as well as labels like CPO, Audite, and CovielloClassics.
As a basso continuo player, he has collaborated with the 'Deutsche Kammerphilharmonie Bremen,' the 'Bielefelder Philharmoniker,' the 'Ensemble Schirokko,' the 'Göttinger Barockorchester,' the 'Klangforum Heidelberg,' the 'BarockWerk Hamburg,' 'la festa musicale,' the 'Elbipolis Barockorchester,' and 'Cantus Thuringia,' under conductors such as Alessandro Quarta, Alfredo Bernadini, and Rinaldo Alessandrini.
He has performed concerts with musicians such as Emma Kirkby, Daniel Sepec, Michael Schneider, and Mechthild Karkow at festivals and venues such as the 'Beethovenfest Bonn,' the 'Musikfestspiele Potsdam Sanssouci,' the 'Styriarte Graz,' the 'Festival Oude Muziek Utrecht,' 'Musica Antiqua Bruges,' the 'Residenzwoche München,' the 'Wittenberg Renaissance Music Festival,' the Telemann societies in Magdeburg and Frankfurt, and the Handel House in Halle, among others.
In 2015, he was a fellow of the Oscar and Vera Ritter Foundation, and in 2022, he received a scholarship from the „Deutsche Orchester Stiftung“. With the ensemble 'La Tabatiere,' he won the title 'Rheinsberger Hofkapelle' in 2021 and is the 2023 Artist in Residence at Schloss Weissenbrunn.
As a teacher, he has given courses at the University of the Arts Bremen and Folkshögskola in Framnäs, Sweden.
Bernhard Reichel was born in Vienna, Austria, and received his first guitar lessons from Gerhard Löffler at the Music School Vienna and as a young student at the Konservatorium Wien Privatuniversität with Susanna Löffler. He continued his studies at the Franz Liszt University of Music in Weimar in the class of Prof. Thomas Müller-Pering and with Prof. Joachim Held at the Akademie für Alte Musik, Bremen. In Weimar, he received his first lute lessons from Björn Colell. During his studies, Bernhard Reichel attended numerous masterclasses, including regular ones with Paul O'Dette.
„meraviglia e stupore“ | Römische Wunderkammern 2023
4 Konzerte in Bremen & Oldenburg
„Wenn also etwas Neues, Plötzliches und Unerwartetes vor uns auftaucht,
entsteht in unserer Seele eine Bewegung, die in sich selbst fast widersprüchlich ist,
nämlich zu glauben oder nicht zu glauben.
Zu glauben, weil man sieht, dass das Ding existiert, und nicht zu glauben,
weil es unerwartet und neu ist und vorher von uns weder gewusst,
noch gedacht, noch für möglich gehalten wurde.“
Francesco Patrizi, 1587
Als „Svogliatura del secolo“ (Langeweile des Jahrhunderts) wurde der Beginn des römischen Seicento charakterisiert. Vorbei war die wirtschaftliche und kulturelle Blüte des Bürgertums, gleichzeitig schränkte die katholische Kirche mit der Gegenreformation die Freiheit der Künste drastisch ein: Übrig blieb eine zu Tode gelangweilte Aristokratie.
Um sich von ihrer Gleichgültigkeit zu befreien, wandten sich die Kunstmäzene zunehmend dekadenten und extravaganten Kunststilen zu, den sogenannten „cose meravigliose“. Kuriositäten, bizarre Kunstwerke, antike Funde und Naturphänomene, die Verwunderung und Staunen hervorzubringen vermochten, wurden in den Galerien dieser Zeit gesammelt. Frei nach Aristoteles wurde das Staunen selbst zu einem Weg höherer Erkenntnis stilisiert – Verwunderung als Auslöser kritischen Denkens über das nur scheinbar Selbstverständliche.
„Musica getutscht“ öffnet 2023 römische Wunderkammern und präsentiert Kunst, die - damals wie heute - Staunen lässt: Das Eröffnungskonzert des Zyklus verfolgt „Effetti meravigliosi“ in manieristischer Musik und Literatur, das Programm „Teatro armonico spirituale“ erzählt, wie Emilio de’ Cavalieri 1597 die Besucher*innen der Gottesdienste mit seiner modernen, theatralisch- expressiven Musik in Staunen versetzte. Über „Die Göttlichen“der römischen Renaissance, den Maler Michelangelo Buonarotti und den Schriftsteller Pietro Aretino, deren atemberaubende Kunstwerke keiner Menschenhand zugetraut wurden, führt der Weg in Athanasius Kirchers Wunderkammer, mit all ihren Musikmaschinen und enharmonischen Experimenten.
2. Juni 2023 19.30 Uhr | St. Ansgar Kirche Oldenburg
3. Juni 2023 19 Uhr | St. Remberti Kirche Bremen -> TICKETS
„Lamentationes“ von Emilio de’ Cavalieri
Erika Tandiono & Franz Vitzthum | Canto
David Erler | Alto
Luca Cervoni & Mirko Ludwig | Tenore
Sebastian Myrus | Basso
2. September 2023 19 Uhr | St. Remberti Kirche Bremen ->TICKETS
3. September 2023 18 Uhr | Dreifaltigkeitskirche Oldenburg
Die Göttlichen – Michelangelo Buonarotti und Pietro Aretino
Musik von u.a. Bartolomeo Tromboncino, Philippe Verdelot und Jakob Arcadelt
Marc Mauillon | Tenor
28. Oktober 2023 19 Uhr | St. Remberti Kirche Bremen -> TICKETS
29. Oktober 2023 17 Uhr | St. Lamberti Kirche Oldenburg
Macrocosmo in microcosmo – Athanasius Kirchers Wunderkammer
Vieltönige Musik von u.a. Domenico Mazzocchi
Hana Blažíková | Sopran